Wasser im Öl
Wasser ist nach Feststoffverunreinigungen die zweithäufigste Ursache für Ausfälle und Störungen in einem Ölsystem.
Die Verunreinigung des Öls mit Wasser lässt sich nur schwer vermeiden. Wasser gelangt über folgende Quellen in das Öl:
- Frischöl (z.B. falsche Lagerung)
- Umgebung (Temperaturschwankungen, Luftfeuchtigkeit)
- Belüftung
- Nachfüllvorgänge
- Kühlwasserleckagen
- Wartung und Reparatur
- Reinigungsarbeiten
- Produktion (z.B. Papierindustrie)
Gelöstes Wasser | Freies Wasser | Emulsionen |
Vorerst unproblematisch | Problematisch | Problematisch |
In die Molekülstruktur aufgenommen. | Nicht in die Molekülstruktur aufgenommen. | Wasser-in-Öl-Emulsion |
Keine Wassertropfen | Wassertropfen vorhanden, es entstehen zwei Phasen. | Fein verteiltes Gemisch aus Wassertröpfchen in Öl, Öl wird trüb / milchig. |
Entsteht durch ständigen Austausch mit der feuchten Umgebungsluft, Gehalt abhängig von Druck und Temperatur. | Entsteht durch Kondensat, Temperaturschwankungen, Fremdeintrag. | Entsteht bei einem schlechten Wasserabscheide- bzw. Demulgiervermögen des Öls und gleichzeitig hohem Wassereintrag. |
Bei Druck- und Temperaturschwankungen kann gelöstes Wasser freigesetzt werden und hat dann die gleichen Folgen wie freies Wasser. | Korrosionsgefahr, Schmierwirkung wird beeinträchtigt, Kavitation, Schaumbildung, beschleunigte Ölalterung | Korrosionsgefahr, Schmierwirkung wird beeinträchtigt, Kavitation, Schaumbildung, beschleunigte Ölalterung |
Wie viel Wasser ein bestimmtes Öl in Lösung halten kann (Sättigungsgrenze) und wie lange, ist abhängig von Grundöl, Additivpaket, Temperatur und Druck. Speziell entwickelte Öle besitzen die Fähigkeit große Mengen an Wasser in Lösung zu halten. Steigt der Wassergehalt über die Sättigungsgrenze des Öls, liegt Wasser in Tropfenform vor (freies Wasser oder Emulsion).
Die häufigsten Verschleißarten aufgrund von Wasser im Öl
Kavitation
Kavitation wird durch Druckschwankungen, wie sie z.B. in Getrieben und Lagern vorkommen, ausgelöst. Während des Druckabfalls entstehen Wasserdampfblasen, die bei Druckanstieg implodieren. Geschieht dies in der Nähe der Oberflächen, kommt es zu erosionsartigem Materialabtrag und Mikro-Pittings. Die implodierende Wasserdampfblase führt zudem zum „Abreißen“ des Schmierölfilmes, so dass Metall direkt auf Metall treffen kann, was wiederum die Oberflächen schädigt. Bei steigender Temperatur steigt das Risiko der Dampfblasenbildung exponentiell.
Korrosion und Erosion
Wasser im Öl verursacht Wasserstoff-Korrosion und führt zur Bildung von Rost, der die Oberflächen der Maschinenkomponenten beschädigt. Treffen Partikel auf diese korrodierten Flächen, werden weitere Partikel generiert. Zudem kann es zur Wasserstoffversprödung kommen, eine weitere Folge der Korrosion, die der Materialermüdung ähnelt und Rissbildung in den Metalloberflächen zur Folge hat.
Ölalterung und Additivabbau
Wasser wirkt als Katalysator auf die Ölalterung, da es Hydrolyse und Öloxidation beschleunigt. Der rasche Abbau von Antioxidantien und anderer Additive bewirkt die Entstehung unlöslicher Reaktionsprodukte, die sich ablagern (Harze, Schlamm, Varnish).
Abnahme der Schmierfähigkeit
Wasser reduziert die Schmierfähigkeit des Öls, denn Wasser verringert die Ölviskosität und besitzt zugleich sehr geringe Tragfähigkeit. Zudem verschlechtert Wasser das Luftabscheidevermögen, so dass die Gefahr der Schaumbildung steigt. Die Beeinträchtigung der Schmierwirkung sowie Mangelschmierung sind die Folge.
Wachstum von Bakterien bei Dieselöl
Wasser fördert insbesondere im Dieselöl die Ausbreitung von Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Hefen). Der entstehende Bioschlamm kann Funktionsstörungen in einem Motor verursachen, da Systemfilter und Treibstoffleitungen verstopfen. Mit steigender Zahl der Mikroorganismen steigt zudem das Risiko von Korrosionsschäden am Tank und dem Treibstoffsystem. Bei dieselbetriebenen Verkehrsmitteln und Notstromaggregaten mit langem Stillstand ist das Risiko besonders hoch.
Extrem starke Bildung von Mikroorganismen in einem Tank für Dieselöl
Lösung
Aus diesem Grund ist es besonders den Gehalt an Wasser im Öl auf ein Minimum zu reduzieren. Nur mit einer kontinuierlichen Feinfiltration im Nebenstrom in Ergänzung zu den Hauptstromfiltern lässt sich der Wassergehalt im Öl dauerhaft herabsenken.
CJC Filter Separator entfernt große Mengen freies Wasser aus Ölen und Brennstoffen – Partikel, Ölalterungsprodukte und Säuren werden ebenfalls entfernt.
CJC Desorber entfernt große Mengen freies und gelöstes Wasser – sogar aus stabilen Emulsionen. Optional mit CJC Nebenstromfilter, um zusätzlich Partikel, Ölalterungsprodukte und Säuren zu entfernen.